Schnellender Finger
› Dr.med Jeffry Sheel
Bei dem Versuch den Finger zu strecken oder zu beugen, kommt es zu einem typischen Schnellen bzw. Rucken. Das Phänomen ist zunehmend schmerzhaft und kann unbehandelt zu einer völligen Fixierung in Beugestellung führen.
Ursachen
Durch Überlastung oder degenerativ entstandene umschriebene Verdickung der Beugesehne gleitet die Sehne nicht regelrecht. Die Beugesehnen gleiten u.a. innerhalb verschiedener Ringbänder. Im Bereich des A1 Ringbandes, etwa in Höhe des Mittelhandköpfchens, bleibt das „Sehnenknötchen“ hängen.
Diagnostik
Klinische Untersuchung meist ausreichend.
Operative Therapie
Ca. 2 cm langer quer verlaufender Hautschnitt über dem jeweiligen Mittelhandköpfchen (am Daumen in der Grundgelenksbeugefalte) und Längsspaltung des A1 Rinbandes. Der Eingriff wird ambulant in Regionalanästhesie in Blutleere durchgeführt. Postoperativ lediglich kurze Ruhigstellung mittels elastischen Verbandes, frühe Mobilisation erwünscht.
Das Bild zeigt die operative Behandlung eines angeborenen schnellenden Daumens - OP erfolgte im Alter von 2 Jahren.
Das wichtigste nochmal in Kürze
- ambulante OP in Regionalanästhesie
- Aufenthaltsdauer in der Praxis am OP Tag ca. 2 Std. ( Narkoseeinleitung / OP / Überwachung )
- am OP Tag Bewegung der Finger ( essen mit Messer Gabel etc. ) möglich
- leichte Arbeiten ( z.B. Computer ) nach 1 - 2 Tagen
- schwere Arbeit oder Sport ( Golf Tennis ) nach 10 - 14 Tagen
Tipps für Profis
Auch bei diesem relativ „kleinen“ Eingriff auf saubere Präparation achten. Wenn bei der Spaltung des A1 Ringbandes die darunter liegende Beugesehne verletzt wird, kann diese lädierte Stelle beim späteren Strecken am A2 Ringband oder der Sehnenscheide erneut hängenbleiben und eine schmerzhafte Streckhemmung im Mittelgelenk hervorrufen.